Amerikaner in Berlin! Nichts ungewöhnliches. Diesmal allerdings wollen sie uns das Bierbrauen beibringen. Das ist allemal ungewöhnlich im – gefühlten – Stammland des Bieres, und grenzt schon fast an Gotteslästerung. Noch dazu ziert eine finster dreinblickende Figur – der Gargoyle – das Logo von Stone Brewing. Dieser soll das Stone-Bier vor allem künstlichen schützen. Das Stone IPA, ein West Coast Style IPA, ist der Dauerrenner der 1996 in den USA gegründeten Stone Brewing, und nun auch in Berlin ansässig ist.

Bitterer Hopfen

Goldgelben zeigt sich das Stone IPA mit einer feinen Rezenz. Der feinporige, weiße Schaum ist kräftig und gut haltbar. Starke Hopfennoten und fruchtige Aromen tauchen im Geruch auf. Die Hopfenaromen im Stone IPA neigen teilweise ins grüne, kräuterige, bisweilen hinein ins harzige einer Kiefer. Die Fruchtaromen sind zitral, besonders zur Grapefruit tendierend. Der Antrunk ist subtil: Zunächst ganz weich und mit verhaltenen Fruchtnuancen. Dann jedoch füllt ein starker und tiefer, mitunter sehr bitterer Hopfen den Mund. Die zitrale Fruchtigkeit wechselt munter zu einer kräuterig, harzigen Note, das Malz hält sich dezent im Hintergrund, insgesamt ist es herb. Die Textur des Stone IPA ist eher ölig. Dominant die Hopfen, mit teils grünlichem Charakter, teils ans metallische anklopfend. Im Nachtrunk ist zunächst nichts zu schmecken. Dann jedoch prickelt nochmals die Rezenz und ein starker, bitterer Hopfen klingt im Nachhall lange nach.

Massig Hopfen

Wo man hin schmeckt: Hopfen, Hopfen, Hopfen. Dieses Stone IPA von Stone Brewing ist nichts für Weicheier. Bisweilen riecht es ungewöhnlich, im Antrunk massig starker Hopfen, und dazu noch fast 7 Umdrehungen. Persönlich mag ich ja solche Biere, die Charakter zeigen. Das Stone IPA ist perfekt gebraut, nichts wurde dem Zufall überlassen, es ist stimmig auf den Punkt gebracht. Schade nur, dass es lediglich in der Dose zu haben ist.

Kurz im Bilde:

Technische Daten: