Plop! Die Flensburger Brauerei Emil Petersen kannte man bislang als freche Brauerei mit dem kurz Flens genannten Pilsener. Nun gibt es seit Anfang des Jahres zwei neue Bierstile, darunter das BrauArt Blonde. Mit der Rückbesinnung auf alte Werte, so die Brauerei – und vielleicht doch eher dem Wunsch, den rollenden Craftbierzug noch einzuholen. Ob das gelingt?

dominate Hefe

Ein überwiegend feinporiger Schaum liegt auf dem goldgelben, opalen Blonde Ale. Leider ist dieser wenig haltbar. Deutliche Hefearomen strömen mir in die Nase. Es riecht stark obergärig und nach nassen Getreide. Dezentes Karamellmalz gesellt sich mit deutlichen Alkoholaromen dazu.Der Antrunk ist spritzig und herb-würzig. Die Kohlensäure prickelt lebendig auf der Zunge, während der Hopfen von einer dominant, säuerlichen Hefe verdrängt wird. Im Hintergrund wirkt das bittere Malz in einem eher leichten Körper. Mitunter floral, dann wieder mehr grasig und mit einem verhalten zitralen Fruchtkompott nähert sich das Flensburger Blonde dem Nachtrunk.Dieser vergeht zunächst im Nichts. Bis endlich die Kohlensäure aufsteigt, und mit kräftig betonten dunkel-bitteren Malz und Getreide in einer feinen Säure den Abschluss findet.

slowenischer Aromahopfen

Der Flensburger Brauerei ist mit seinem BrauArt Blonde der kleine, sanftere Bruder zu den belgischen Trappistenbieren gelungen. Getreidig, malzige Aromen, mit dominanten Hefearomen, sowie eine feine Säure münden in einer runden Sache. Einzig der slowenische Aromahopfen Styrian Golding Celeia hat mit den Hefearomen arg zu kämpfen, und geht darin leider unter. Dennoch ist es gut trinkbar – und irgendwie flenst es auch.

Nachtrag: Diese Produktlinie wurde von der Flensburger Brauerei im Jahr 2020 wieder aufgegeben.

Kurz im Bilde:

Technische Daten: