Seit 2007 produzierten die Bio-Brauer die Bayreuther Bio-Weisse. Federführend war dabei die Bayreuther Brauerei Gebrüder Maisel. Seit dem Frühjahr 2018 ist damit nun Schluss. Ausgetrunken!

Vanillearomen

Die Bayreuther Bio-Weisse glänzt mit einem dichten und kompakten, äußerst feinporigen Schaum. Darunter das goldgelbe, leicht orangefarbene Bier, und einer leicht rezenten Kohlensäure. Im Geruch zeigt sich mir eine dezente, noch nicht voll ausgereifte Banane. Diese trifft auf karamellisierte Vanillearomen und getreidig, hefige Malznoten. Eine gute Portion Hopfen ist im Duft dabei. Im Unterton ist der Antrunk der Bayreuther Bio-Weisse geprägt von einer gut balancierten Säure, die gute Frische hineinbringt. Die ist auch nötig, um dieses stofflich dichte Bier mit der immens cremigen, beinahe buttrigen, Textur zu tragen. Obwohl eher herb, zeigen die dezente Banane und die süßlich, karamellisierten Vanillearomen einen gekonnten Kontrast. Ergänzt werden diese Komponenten mit Aromen von Gewürznelke, die im Nachtrunk ihre Krönung findet. Jetzt tritt auch kurz wieder der Hopfen stärker in den Vordergrund, bevor es mit einem getreidigen, leicht gerösteten Nachhall im Mund endet.

Nachruf

Wer hätte gedacht, dass diese Rezession der Bayreuther Bio-Weisse ein Nachruf wird. Leider haben sich die Bio-Brauer, getragen von der Brauerei Gebrüder Maisel, dazu entschieden die Bayreuther Bio-Weisse nicht mehr zu produzieren. Das ist umso mehr Schade, als dieses Bier nicht nur Bioland¹ zertifiziert, sondern auch ein wirklich gutes Bier war. Eines, das trotz der Dichte des Körpers, und weichen Aromenkontraste, zu überzeugen wusste. Allerdings hat auch kaum ein Bier derart polarisiert.

Kurz im Bilde:

Technische Daten:

¹ Anbauverband Bioland mit hohen, ökologischen Anbauverodnungen