Die erste Brauanlage kaufte Sierra Nevada noch gebraucht in Deutschland. Jetzt, mehr als 30 Jahre später, brauen sie gemeinsam mit der Riegele BierManufaktur ein deutsch-amerikanisches Pale Ale. Schon ein wenig Paradox: Ein Urgestein der Brauereigeschichte Bayerns, und in der Craftbier-Szene relativ jung, braut mit einem Urgestein der Craftbier-Szene ein Bierchen. Herausgekommen ist das Bayerisch Ale 2.

Trüb

Hefeteilchen schweben im trüben, strohgelben Bier von Riegele und Sierra Nevada. Der weiße, wenig feinporige Schaum hält nur kurz und auch sonst sieht das Bayerisch Ale 2 von Riegele wie eine milchsaure Limonade vom Vortag aus. Dafür duftet es besser: Nach einer süßen, exotischen Fruchtbombe, allen voran nach vollreifen Pfirsichen. Zum Hintergrund wird es harzig, etwas kräuterig grasig. Im Gegensatz zum Geruch ist der Antrunk herb und säuerlich, und durch die prickelnde Rezenz relativ hart. Exotische Fruchtaromen, umrandet von einem süßlichen Pfirsich geben den Ton an. Insgesamt bleibt es aber herb-säuerlich, mit einer guten Portion Frische und Spritzigkeit. Zum Nachtrunk hin wird das Bayerisch Ale 2 etwas leer, bis blumig-harzig. Der Nachtrunk des Riegele ist nicht wirklich betont, wenngleich nun mehr die malzigen Momente, und leicht estrige Fruchtnuancen zum Vorschein kommen.

Schönheitswettbewerbe

Tolle Biere müssen keine Schönheitswettbewerbe gewinnen. Auf die inneren Werte kommt es an. Die sind beim Bayerisch Ale 2 zuhauf vorhanden. Ausgeglichene Übergänge, runder Geschmack, ein toller Geruch, ein gutes Säureverhältnis. Allerdings ist der Geschmack wenig differrent, die sechs Hopfensorten fallen gar nicht auf. Wozu es sie brauchte, erschließt sich mir nicht. Denn dieses Pale Ale ist zwar ganz ordentlich gemacht, aber auch nicht der Überflieger.

Kurz im Bilde:

Technische Daten: