Angefangen hatte Sierra Nevada Brewing als kleine Hausbrauerei im Jahre 1980. Mittlerweile werden mehr als 450 Menschen an den zwei Standorten Chico, Kalifornien und Mills River. North Carolina, beschäftigt. Sierra Nevada gelten als die Urväter der Craftbierbrauer, und verdienen auch hierzulande immer noch viel Beachtung. Nicht nur, wegen Ihres Torpedos.

Kiefern

Der weiße Schaum des Sierra Nevada Torpedo Extra India Pale Ale steht fast schon sahnig und feinporig auf dem dunkel bernsteinfarbenen, gleichmäßig trüben Bier. Der Schaum hält angenehm lange. Düfte von süßlichen tropischen Früchten und zitrale Noten schwappen in die Nase. Auch würzige und durchaus röstaromatische Nuancen gesellen sich dazu, wie von Harz und Kiefern (Pinie) und dunklen Toffee. Aber über allem steht der kernige Hopfen, der auch gleich zum Antrunk zuschlägt. Mit einem fruchtigen Körper und süßlich anmutenden, dezent an Toffee erinnernden Malz wird die Bittere gekonnt balanciert. Zitrale Aromen und würzige Pinie umspielen die Zunge, die Textur des Bieres ist leicht ölig. Im Nachtrunk steigert sich die Bittere des grünlich-knackigen Hopfens noch einmal, bevor der Schluck in einer trockenen Bittere endet.

Löffel

Das Torpedo ist ein American IPA aus dem Bilderbuch: Viel Frucht, viel Hopfen. Besser gesagt: viel Frucht, sehr viel mehr Hopfen! Das Torpedo Extra IPA von Sierra Nevada Brewing ist stimmig und rund. Aber es ist kein Bier für IPA-Versucher, sondern eher etwas für den erfahren IPA-Genießer, der den extra Kick sucht, den ultimativen Bogen. Analog zu Kaffeetrinkern könnte man sagen, hier steht der Löffel im Glas. Durch das Hopfenstopfen (Dryhopping) in einem Zylinder (der eben bei Sierra Nevada aussieht, wie ein Torpedo), ist das ultimative Hopfenerlebnis im Glas vorhanden. Dieser friedliche Torpedo überzeugt mich mit seinem stimmigen Verhältnis von Bittere, und den versöhnlichen Malz- und Fruchterlebnissen.

Kurz im Bilde:

Technische Daten: