In Stralsund an der Ostsee werkelt eine Brauerei, die es sich in den Kopf gesetzt hat, handwerklich aufwendige Biere kistenweise unters Volk zu bringen. Das Störtebeker Atlantik Ale ist eines von den vielen Sorten. Dieses Blonde Ale im englischen Stil bekam 2016 Gold beim Meininger Craft Beer Award verliehen.

Lebendig prickelnd

Kräftig sprudelnd steht ein strohgelbes, und leicht opales Störtebeker Atlantik Ale vor mir auf dem Tisch. Der Schaum im Glas ist weiß und feinporig, aber lange halten tut er nicht.
Im Geruch des Störtebeker Atlantik Ale sind starke zitrale Noten, vor allen Dingen der Grapefruit riechbar. Auch harzige und würzige Aromen steigen auf, dazu eine obergärige Hefenote.
Der Antrunk ist aufgrund der lebendig, prickelnden Rezenz äußerst spritzig. Starke zitrale Noten mit einer dominant bitteren Grapefruit prägen den Antrunk des Störtebeker Atlantik Ale. Harzig herbe Hopfenaromen und eine leichte obere Süße von Melonen bilden ein frisches Mundgefühl. Im hinteren Teil wird es leicht schlank, vielleicht ein wenig wässrig im Körper mit einer vagen Säure. Hopfen bitter und Trocken beginnt der Nachtrunk. Aufsteigende Grapefruitaromen bilden den Abschluss des Trunks.

10 Grad Celsius

Vielleicht ist das Störtebeker Atlantik Ale ein klein wenig zu sprudelnd, und vielleicht geht es in den Aromen zu wenig in die Tiefe. Vielleicht schrammt es mit seiner harmonischen Bittere ein klein wenig am Metall, aber im Großen und Ganzen ist das Störtebeker Atlantik Ale aus Stralsund ein verdammt gutes Bier. Gerade richtig, um mit einer Trinktemperatur von 10° Celsius bei 30° Celsius Außentemperatur getrunken zu werden, oder sich den frischen Kick im Winter zu geben. Allemal bestimmt auch richtig, um gegen ein fades Allerweltspils eingetauscht zu werden, denn das Störtebeker Atlantik Ale hat das Potential zu einem frischen Alltags-Zisch.

Kurz im Bilde:

Technische Daten: