Aus einer alten Tradition, die in den späten 1950er Jahre unterbrochen wurde, brauen Hamburger Braumeister in der kalten Jahreszeit ein dunkles Bockbier. Zunächst fünf, mittlerweile acht Hamburger Brauereien zeichnen verantwortlich für den Hamburger Senatsbock. Jeweils in ihrer eigenen Version wird eingebraut und Ende Januar ist Anstich.
Blickdicht
Fast sirupartig fließt das schwarze, blickdichte Bockbier aus der Flasche, und schenkt dem Glas einen kräftigen, zumeist feinporigen Schaum. Beigefarben ist der Schaum und spendiert dem Glas mit dem Doppelbock ein gefälliges Erscheinungsbild. Kräftig duftet es aus der Flasche und im Glas dann sowieso. Dunkle Malze geben den Ton an, tiefe Schokoladenaromen und zartes Karamell ziehen in die Nase. Der weiche Antrunk füllt den Mund mit dichten und komplexen Aromenspiel.
Tiefe Schokoladenaromen und nussige Karamellnuancen, bisweilen von Zimt* umgebene Noten schmeicheln den Gaumen. Eine feine Säure, eine nur geringe Süße und trotz der Aromendichte doch geradezu leichtfüßiger Doppelbock runden das Mundgefühl des Senatsbock vollmundig ab. Zum Nachtrunk hin vernehme ich eine leichte, dezente Bittere des Hopfens, bevor der Nachtrunk mit tiefschwarzem Malz den Schlusspunkt setzt. Trocken verbleibt ein leicht schokoladiges Gefühl im Mund.
Sprichwort
Normalerweise heißt es im Sprichwort, viele Köche würden den Brei verderben. Aber beim Hamburger Senatsbock ist das Gegenteil der Fall. Die Bierkocher haben alle ihre Erfahrungen mit eingebracht, und einen fulminanten dunklen Doppelbock kreiert, der seinesgleichen sucht. Üppig die Aromendichte, ausgewogen das Geschmackserlebnis und wunderbar, die fast sirupähnliche Textur des Bockbieres. Schön auch, dass es immer neue, andere Varianten des gleichen Grundrezepts gibt. So wird es nie langweilig. Der kleine Wermutstropfen der saisonalen Verfügbarkeit kann, zumindest in Hamburg, in freudige Erwartungshaltung umgedeutet werden, wenn die triste Neujahreszeit des Januars sich in neuem, süffigen Senatsbock ergießt. Ganz nach dem Motto der Brauer: „Die Krüge hoch, die Kehlen weit, es ist wieder Senatsbockzeit.“
* ich hatte die Franzbrötchen Edition 2019 der Kehrwieder Kreativbrauerei
Kurz im Bilde:
Technische Daten:
Hamburger Senatsbock |
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Blockbräu, Joh. Albrecht, Gröninger Privatbrauerei, Kehrwieder Kreativbrauerei, Ratsherrn Brauerei, Überquell Brauwerkstätten, Wildwuchs Brauwerk
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Bierstil | Dunkler Doppelbock | |||||
untergärig | ||||||
Alkohol | 7,3% vol. | |||||
Stammwürze | 18,4° Plato | |||||
IBU | 35 | |||||
Malz | ||||||
Hopfen | ||||||
Zutaten | Wasser, Gerstenmalz, Hopfen, Hefe, Kakaonibs, Zimt | |||||
Trinktemperatur | 10° Celsius | |||||
Auszeichnung | 2016 |
Bronze |
European Beer Star | |||
2017 |
Silber |
Meiningers Int. Craft Beer Award | ||||
2018 |
Silber |
Meiningers Int. Craft Beer Award | ||||
Webadresse | www.senatsbock.de |
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