Der Hopfen mit der Nummer: HBC 431

SHIPA. Nach den Session-IPA´s wieder eine neue Unterart. Single Hop India Pale Ale. Also ein IPA mit nur einer einzigen Hopfensorte. Die Kehrwieder Kreativbrauerei braut schon seit einiger Zeit solche IPA´s. Immer mit demselben Malz, aber immer mit einem anderen Hopfen. Diesmal mit dem Hopfen, der einen etwas unförmigen Namen trägt: HBC 431. Das ein Bier mit demselben Malz, aber einem anderen Hopfen komplett anders schmeckt, sollte eigentlich nicht verwundern. Auch gleicher Wein verschieden ausgebaut, schmeckt eben verschieden. Schön ist aber, dass Herr Wesseloh diese differenzierten Möglichkeiten aufzeigt, und somit den IPA´s eine neue, kreative und geschmackliche Basis gibt.

Mit gut haltbaren und feinporigen Schaum geht es los. Goldbraun und opal ist das SHIPA HBC 431. Es riecht stark noch Hopfen; eine grasige Kräuterwiese wird unterstützt von süßlichen Pfirsich und dezenten Zitrusnoten. Der Antrunk ist weich, trotz einer prickelnden Rezenz. Komplexe Fruchtaromen werden von dem dominanten Hopfen begleitet, der bis zum Nachtrunk hin in seiner Dominanz stetig zunimmt. Im Nachtrunk selbst ist zuerst wieder die Frucht spürbar, mit leicht süßer Herbe. Alsbald meldet sicher der Hopfen zurück, diesmal noch kräftiger betont. Im Gaumen bleibt eine gute Trockenheit.

Vier Zutaten reichen

Die Kehrwieder Kreativbrauerei beweist, dass ein gutes Bier nur vier Zutaten benötig, um richtig gut zu werden. Im Körper ist die komplexe Frucht leider etwas platt, und wird vom dominanten Hopfen überrollt. Dies ist zwar Jammern auf hohem Niveau, aber wer auf der Flasche mit Weltmeister-Biersommeliere wirbt, muss sich diese Kritik gefallen lassen. Der starke Hopfen macht dieses Bier zu einem Schwergewicht. Ideal, um den Feierabend bewusst mit einem guten Tropfen ausklingen zu lassen.

Passt hier: zum bewussten Genießen, am Abend, zum Sommerausklang, immer mal wieder

Technische Daten