Die vierzehnte Generation und über 400 Jahre Brautradition befördern die Privatbrauerei Gessner aus Sonneberg in Thüringen in die Liga der altehrwürdigen Brauereien, die die Geschichte des Bierbrauens widerspiegeln. Das Alt-Sumbarcher Dunkel ist eine regionale Spezialität und eine Reminiszenz an Sonneberg, welches auf Itzgründisch, einem alten fränkischen Dialekt, Sumbarch heißt.

Gesicht

Mit leichten rubinfunkelnden und mahagonifarbenen, blanken Bier thront die beige, kräftige Schaumkrone auf dem Alt-Sumbarcher Dunkel der Privatbrauerei Gessner aus Sonneberg. Die mäßig haltbare Blume gibt alsbald den von Röstmalz geprägten, leicht nussigen Duft des Bieres frei. Dunkle Aromen von Karamell und Schokolade, von Schwarzbrot und Kaffee steigen in die Nase. Der Antrunk gelingt vergleichsweise leicht und weich, trotz einer starken Karbonisierung. Malz und eine subtile Säure bestimmen den Körper, mit Aromen von Brombeeren und nussigen Schwarzbrot, von frisch gebrühten Kaffee und süßer Lakritz. Der Hopfen spielt nur eine begleitende Rolle im Trunk, bis dieser im Nachtrunk einmal sein volles Gesicht zeigt. Schon kurz danach spiegeln die Säure und das nussige Röstmalz in der letzten Phase des Schlucks den Charakter des Alt-Sumbarcher Dunkel.

Karbonisierung

Insgesamt lässt mich das Alt-Sumbarcher Dunkel etwas zwiespältig zurück. Zwar ist es eine weitere Art des fränkischen Dunkel (auch wenn Sonneberg in Thüringen liegt, aber an der Grenze zu Franken), aber es bietet mir zu wenig Tiefgang und zuviel Perlage. Die Aromen scheinen nicht miteinander zu harmonieren. Das nussige Röstmalz, die dezente Restsüße und die begleitende Säure scheinen deplatziert; die hohe Karbonisierung erinnert mich an Limonade. Für mich ist das Dunkel ein wenig zu dünn und hat zu wenig Charakter. Dabei ist es durchaus süffig und erstaunlich leicht, angesichts von 5,2 % vol. Alkohol. Doch es dürfte gerne mehr Tiefgang haben, zumal es interessante Aromen aufbietet.

Kurz im Bilde:

Technische Daten: