So schlimm es den Delinquenten auch ging, ob Lehrlinge bei der Prüfung, oder gar Verurteilte auf dem Weg zum Richtplatz, das Schreckenskammer Kölsch diente stets der Versöhnung. Bis weit ins Mittelalter reicht die Chronik des Brauhauses Schreckenskammer, welches entgegen des Namens wahrlich kein Folterkeller ist. Eher ist es ein Ort der Glückseligkeit mit Speis‘ und Trank. Einzige Biersorte, wie es sich für ein Brauhaus zu Cölln geschickte, ist ein Kölsch. Das Schreckenskammer Kölsch.

Apfel

Der Schaum auf dem hellgelben und blanken Bier ist fulminant. Feinporig, sahnig und gut haltbar schaut die weiße Blume aus. Die Kohlensäure perlt lebendig im Kölsch und der Anblick des Glases macht Freude auf den ersten Schluck. Doch zunächst strömen schwache Zitronenaromen und leichte Getreidenoten in die Nase. Auch der grasige, florale Duft des Hopfens bereichert den Geruch. Leicht säuerlich, durchaus hopfenbetont beginnt der Antrunk. Aromen von Zitronen und Apfel unterstreichen die Säure, während der Körper im Mund vom Malz begleitet wird. Fast schon strohig, nach staubenden Getreide füllt es den Schluck. Der Nachtrunk beginnt etwas kräftiger, mit einem deutlichen Hopfenanteil. Zum Schluss gelangen die fruchtigen Zitronen und Apfelaromen, gepaart mit einer vagen Restsüße an den Gaumen und Enden mit einer guten Trockenheit im Mund.

Bodenständig

Ein schrecklich gutes Kölsch dieses Schreckenskammer Kölsch. Frisch, fein säuerlich und mit deutlichen Fruchtanklängen differenziert anders, als so manches Kölner Kölsch. Die Aromen sind sehr kompakt, dadurch gelingt ein vollmundiges und kräftiges Trinkerlebnis, ohne auf eine gute Trinkbarkeit zu verzichten. Das Schreckenskammer Kölsch ist kein Überflieger, sondern grundehrlich und bodenständig, und den einen, oder anderen Schluck wert – nicht nur in der Jeckenzeit.

Kurz im Bilde:

Technische Daten: