Zwei Silbermedaillen in 2016 und 2017 für die Lemke Hopfenweisse und eine Brauermannschaft, die vor Kreativität geradezu überschäumt: Ein Stilmix aus Weizenbock und IPA ist nicht nur in Berlin äußerst sexy.

Banane und Apfel

Feinporig und mit kräftigen Schaum steht die orangefarbene, opale Hopfenweisse vor mir. Ein schönes Spiel liefert die sprudelnde Kohlensäure im Glas. Obergärig riecht es, vom Weizenbock typische Hefenoten steigen in die Nase. Aber auch Banane, Pfirsich und Nelke gesellen sich dazu. Nach hinten wird es zitraler und würzig-harzig. Der Antrunk ist spritzig. Typisches Bananenaroma entfaltet sich in der Hopfenweisse, doch auch Apfel und Pfirsich sind dabei. Im Mund überwiegt ein fruchtiger Körper, der nicht mit Hopfen geizt. Dieser bringt eine bisweilen grünliche Frische Nuance hinein, der zuweilen harzig-würzig ist. Die Textur des Körpers ist leicht ölig. Der Nachtrunk wird vom Hopfen geprägt, der jetzt seine Bitterkeit durchsetzt. Im Nachhall spürt man die starke Rezenz der Hopfenweisse.

Schwergewichte

Zwei Schwergewichte in einem Bier: Weizenbock und India Pale Ale. Tatsächlich gelingt es Lemke mit seiner Hopfenweisse daraus ein fruchtig-würziges Bier zu zaubern, das trotz seines höheren Alkoholgehalts frisch und lecker über die Zunge geht. Ist Weizenbock nicht jedermanns Sache und ein bitteres IPA zu hopfig, so bietet die Lemke Hopfenweisse von beiden Stilen das Beste aus Fruchtigkeit und Hopfen.

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