Die Augustiner Brauerei in München ist ein wenig Old-School, wie man heutzutage sagen würde. Wenig Informationen, traditionelle Brauart, Nutzung von Holzfässern, und kaum Werbung sind sinnbildlich für die Augustiner Bräu. Die eine Hälfte der Augustiner Bräu Wagner KG gehört der Edith-Haberland-Wagner Stiftung, deren Ziel es ist kulturelle und soziale Projekte zu fördern. Die andere Hälfte verteilt sich auf die Familien Wagner und Inselkammer. Klassische Bierstile sind die Produkte der Augustiner Bräu, deren Beliebtheit vielleicht deswegen steigt, weil Old-School heutzutage auch irgendwie Hygge ist.

Banane

Nussbraun ist der üppige Schaum auf dem dunkel Rubin funkelnden, blanken Doppelbock. Der Schaum ist feinporig und mittellang haltbar, so dass alsbald die Düfte vollends in die Nase strömen können. Diese Düfte sind eine wahre Freude, voll mit den Gerüchen nach Banane und Schokolade, mit sanften Lakritz und dezenten Kaffee. Auch der hohe Alkoholgehalt schwingt in den Düften moderat mit. Schon im Antrunk sind die Geschmacks- und Fruchtaromen bemerkbar, allen voran die Banane und die Schokolade. Brotige und nussige Malzaromen, rote Beeren und Kaffee begleiten diesen Schluck. Der Körper des Augustiner Maximator Doppelbock ist sehr dicht und süß, mit nur wenig prägenden Röstaromen, aber mit viel Alkohol, die ich als durchaus scharf wahrnehme. Die Textur des Augustiner Maximator ist buttrig bis ölig, darüber hinaus ist viel Kohlensäure vorhanden. Im Nachtrunk ist endlich ein wenig bitterer Hopfen spürbar. Mit etwas dunkleren Röstmalz verabschiedet sich der Augustiner Maximator Doppelbock leicht klebrig.

Stiftung

Tue Gutes und trinke Augustiner Bier, denn durch die Stiftung werden kulturelle und soziale Projekte unterstützt. Ob es der Augustiner Maximator sein sollte, bleibt dahin gestellt, denn so richtig konnte er nicht überzeugen. Zwar gibt es den Effekt einer flüssigen Nuss-Nougat-Creme im Augustiner Maximator, auch fruchtige Aromen kommen gut zur Geltung. Doch der dominante Alkohol ist überproportional verteilt. Ebenso ist es die starke Süße die klebrig am Gaumen backt, die es einem nicht leicht machen, diesen Doppelbock zu genießen. Hat man sich erst einmal daran gewöhnt, zeigt dieser Ator sich moderat leichter, was vor allen an dem sehr dezenten Röstmalz liegt. Alles in allem ist das ein wenig Schade, denn die schönen Fruchtaromen im Augustiner Maximator Doppelbock gehen so wenig ehrenhaft in einem lieblos erscheinenden Bier unter. Da bleibt als Alternative eben doch nur das wunderbare Augustiner Wiesn-Edelstoff, vulgo Augustiner Oktoberfestbier.

Kurz im Bilde:

Technische Daten: