Fast am Rande der Republik, im Südosten von Brandenburg, ganz in der Nähe zu Eisenhüttenstadt steht das Kloster Neuzelle. Es sind streitbare Mönche, die für ihr Bier Kriege, den Sozialismus und Gerichtsprozesse überstanden, und sich dennoch offen den modernen Herausforderungen stellen. Der Schwarze Abt mit seiner 431-jährigen Rezeptur steht stellvertretend für den Inbegriff dieser Klosterbrauerei.

Schwarzbrot

Sahnig, dicht und beigefarben steht der kräftige Schaum auf dem Schwarzbier Schwarzer Abt. Doch gegen das Licht gehalten entpuppt sich das Schwarz als ein tief dunkles Mahagoni. Ganz so Schwarz ist der Schwarze Abt also doch nicht. Süßliche Düfte steigen in die Nase, geprägt von der Zuckergabe im Brauprozess. Aromen von gemahlenen Kaffee und Röstmalze, von herben Kakao und einer leichten Grasigkeit ziehen kräftig in die Nase. Entsprechend süß ist der Antrunk. Leicht und weich strömt das Schwarzbier in den Mundraum. Die tiefe Röstmalz Aromatik bildet den Grundtenor des Schwarzen Abtes, dabei ist das Bier mild, extrem leicht und richtig süß. Aromen von saftig, süßlichen Schwarzbrot und Kaffee verfeinern diese tiefen Aromen. Die Textur des Schwarzen Abtes ist teils wässrig bis ölig. Der Nachtrunk ist geprägt von der dunklen Malzigkeit des Bieres und seiner Süße, die überraschend in einer zwar dezenten, aber doch deutlichen Hopfenbittere trocken endet.

Sündenfall

Die Einen werden ihn lieben, die anderen werden ihn hassen. Zumal für viele (Unwissende) die Zugabe von Zucker ein Frevel, wenn nicht mindestens ein grober Sündenfall darstellt. Der Schwarze Abt spaltet. Das Schwarzbier ist geprägt von einer tiefen, bisweilen dunkel, bitteren Malzigkeit, die durch die frische Leichtigkeit und teils kristallinen Zuckergabe eine gute Balance findet. Gut temperiert kann es den Gaumen erfreuen und weist trotz seiner Milde eine enorme Aromentiefe auf.

Kurz im Bilde:

Technische Daten: