Unverhopft wurde von Abraham Taherivand und Tobias Gritschacher im Jahr 2016 in Berlin gegründet. Beide sind zwei freiheitsliebende Brauer, die lieber ihre Kreativität zu erstklassigen und geschmacksintensiven Craftbieren ausleben, denn eine eigene Brauerei aufbauen zu wollen. Zahlreiche Bierstile, mit einer leichten Tendenz zu Single Hop Bieren, und Hopfen aus aller Welt unterlegen diese unverfälschte Experimentierfreude der beiden Kuckucksbrauer.

Fruchtkorb

Eine imposante Schaumbildung ziert das gleichmäßig trübe und gelbe Single Hop IPA Paradise Club von Unverhopft. Der Schaum ist feinporig, aber wenig haltbar. Klare Gerüche von tropischen Früchten, wie von Mango und Ananas über Maracuja und Pfirsich ziehen in die Nase. Auch leicht phenolische Eindrücke wie von Muskat und Pfeffer bereichern die Duftspur. Im Gegensatz zum eher süßlich geprägten Fruchtgeruch, ist der Antrunk herb und mild säuerlich. Ein riesiger Fruchtkorb aus tropischen und südländischen Früchten, wie Ananas und Mango, Maracuja, Pfirsich und zitraler Limette entfaltet sich im Trunk. Die Aromen im Paradise Club sind sehr dicht und komplex und werden von einer angenehmen Bittere des Hopfen begleitet. Das Malz hingegen bildet nur eine untergeordnete Untermalung und gibt dem frischen Fruchtkorb ein Gerüst. Nur im Nachtrunk hat das Malz einen klitzekleinen Moment für sich, bevor der Hopfen kräftiger mit seiner fruchtigen Bittere den Schlusspunkt setzt.

Paradies

Mit dem Paradise Club von Unverhopft wähnt man sich glatt im Paradies. Ein herrlich hopfiges und gleichsam fruchtiges Bier kann man sich gönnen. Perfekt für einen Sommerabend in Flipflops unter einer Plastikpalme am hiesigen Planschbecken. Wunderbar ist die natürlich herbe Frische der fruchtigen Aromen, die nicht in einer quälenden Süße enden, wie bei manch anderen Fruchtigen-IPAs. Die deutliche Hopfenbittere ist angenehm mild und die Säure äußerst zurückhaltend. Dieses IPA ist stimmig und verdient ein Hoch auf die beiden Brauer, die aus nur einem Hopfen ein wahres Feuerwerk an Aromen zauberten. Es gibt aber auch Schatten: Die Hopfenbittere ist auf anhaltend hohen Niveau, und so plätschert das Paradise Club IPA belanglos dahin, wie zwei Wochen Sandstrand mit blauem Meer. Auf Dauer ist das eintönig. Doch das ist Kritik auf hohem Level und vielleicht sollte man nach ein, oder zwei Paradise Club von Unverhopft einfach auf ein anderes, erstklassiges Unverhopft Craftbier umsteigen.

Kurz im Bilde:

Technische Daten: